Carob
Carob: noch nie probiert? Solltest du aber! Die gesunde Hülsenfrucht des Johannisbrotbaums wird immer bekannter, da sie eine himmlisch süße Alternative zu Kakao und dabei vollkommen natürlich ist. Erfahre mehr über die rohvegane Zutat, die unsere Schoko-Muffins nicht nur so lecker vollmundig macht, sondern sie auch mit einer ordentlichen Portion Nährstoffen versorgt.
Der Johannisbrotbaum und seine Schoten
Carob ist die Frucht beziehungsweise das Fruchtfleisch des Johannisbrotbaums. Dieser Baum wird oft auch einfach Carobbaum genannt und ist einer der ältesten Bäume, die im Orient oder dem östlichen Mittelmeerraum kultiviert wurden. So wurden die Hülsenfrüchte, also die Carobschoten, schon seit vielen Tausend Jahren von den Menschen gegessen und für die Fütterung der Tiere genutzt. Heute ist der Johannisbrotbaum in vielen verschiedenen Regionen, aber hauptsächlich in Spanien, Griechenland, Zypern, der Türkei oder Marokko zu finden. Ein Grund dafür ist die Robustheit der Pflanze, welche den Anbau für die Landwirte sehr einfach macht. Der Carobbaum ist anspruchslos, resistent gegen Hitze und Trockenheit und benötigt nicht unbedingt regelmäßige Bewässerung oder Pestizide. Der Johannisbrotbaum kann also auch ohne große Hilfe zu einem 30 Meter hohen Baum heranwachsen, der im Schnitt etwa 75 Kilogramm Früchte liefert. Doch bis die ersten Blüten am Baum blühen, muss man sehr geduldig sein, denn dies dauert meist um die 6 Jahre. Geerntet werden diese dann im September und Oktober. Dafür werden die Früchte vom Baum abgeschlagen, denn heruntergefallene Früchte sind meist überreif und schneller wieder verdorben.
Die Schoten des Johannisbrotbaumes können tatsächlich 10 bis 25 cm lang werden und sind mal gerade und mal gebogen. Im Schnitt haben sie eine Breite von 3 cm und eine Dicke von 1 cm. Außerdem hängen die Carobschoten zunächst in grüner Farbe am Baum, bis sie nach etwa 1 Jahr reif werden und in einem glänzenden Braun erstrahlen. Ab der Vollreife können sie noch einige Monate am Baum hängen bleiben bevor sie abfallen. Doch das eigentlich Interessante ist der Inhalt der Schote. Die harten, glänzenden Samen, auch Kerne genannt, haben eine Zahl von etwa 10 bis 15 Stück pro Schote und wiegen jeweils 18 Gramm. Aus diesem Grund wurden die Samen früher von Juwelieren oft als Gewichtsmaß verwendet.
Natürlich süß, natürlich lecker
Für wahre Carobliebhaber gibt es nichts Besseres als die Kerne einer frischen Carobschote, die gerade erst gepflückt wurde. Diese können nämlich ein leckerer und gesunder Snack sein. Der Geschmack der Samen erinnert dabei an süßes Karamell. Da die Carobsamen aber recht hart sind, werden sie meist zu Pulver vermahlen, welches ähnlich karamellig schmeckt. Darüber hinaus passt dessen Aroma besonders gut zu Aromen wie Orange, Zitrone, Zimt sowie Vanille und auch Nüssen.
Das Carobpulver findet in der Küche viele verschiedenen Einsatzbereiche. Egal ob Gebäck, wie zum Beispiel unsere Schoko-Muffins, Desserts, Aufstrich oder Eis: Carob passt so gut wie immer und verleiht durch seinen hohen Zuckergehalt eine angenehme Süße. Außerdem überzeugt das Pulver als 1:1 Kakaoersatz und ist weniger bitter als Kakao. Deshalb muss meist gar nicht oder nur leicht nachgesüßt werden. Aus besonders süßen Carobsorten kann ein karamelliger Saft namens Kaftan, Sirup oder Carobhonig gepresst werden.
Wie der Name es schon vermuten mag, lassen sich mithilfe des Johannisbrotkernmehls auch superleckere Brote backen. Doch die Samen haben noch eine Eigenschaft, von der in der Lebensmittelherstellung oft Gebrauch gemacht wird. Johannisbrotkernmehl ist ein tolles Verdickungsmittel und bindet Süßwaren, Suppen oder auch Soßen. Perfekt eignet es sich beispielsweise für die Zubereitung von Marmeladen, da es gleichzeitig verdickt sowie süßt.
Rohvegan, glutenfrei, lactosefrei: Carob ist für jeden etwas!
Das basisch wirkende Carobpulver enthält viele wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Calzium, Magnesium, Kalium oder Natrium und Vitamine wie A, B2 und B6 sowie C. Dabei ist Magnesium unerlässlich für unsere Muskeln und Kalzium und wichtig für gesunde, starke Knochen und Zähne. Außerdem ist Carob voller Ballaststoffe, die sich positiv auf die Verdauung auswirken.
So kann die regelmäßige Einnahme von Carobentweder bei Durchfall oder bei Verstopfungen helfen. Entscheidend für die Wirkung ist hierbei die Menge des Pulvers. Darüber hinaus stärkt Carob das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Menschen, die an Diabetes oder zu hohen Cholesterinwerten leiden, können von der Wirkung des Carobpulvers profitieren, da es den Cholesterin- sowie den Blutzuckerwert senkt und sich somit positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Auch für Menschen mit Asthma und Bronchitis oder einfach nur einer Erkältung gibt es gute Neuigkeiten. Die schleimlösende Wirkung des Carobs kann nämlich Husten und Heiserkeit lindern.
Da Carob rohvegan, glutenfrei, laktosefrei sowie fettarm ist, eignet es sich für viele verschiedene Ernährungsweisen. Besonders Allergiker profitieren von der guten Verträglichkeit der Pflanze. Außerdem wird Carob gerne zum Abnehmen eingesetzt, da es relativ kalorienarm ist und nur ein Prozent Fett beinhaltet, satt macht und Studien zufolge sogar die Fettverbrennung anstößt. Schließlich enthält Carob auch keinerlei Theobromin. Die mit dem Koffein verwandte Substanz steckt in kleinen Mengen in vielen Lebensmitteln, wie zum Beispiel auch Kakao, und wird von einigen Menschen gemieden.
Wenn du also neugierig auf den Geschmack von Carob geworden bist, greif dir deinen Jutebeutel und los geht’s in den nächsten Supermarkt. Am besten suchst du einen Bio-Markt oder ein Reformhaus auf. Nicht nur, weil normale Supermärkte Carob meist nicht im Sortiment haben, sondern auch, weil du so sicherstellen kannst, dass die Rohstoffe aus einer nachhaltigen Landwirtschaft stammen und die Landwirte angemessen dafür bezahlt wurden. Schnapp dir zusätzlich die mit Carobpulver verfeinerte Bio-Backmischung für unsere Schoko-Muffins und lass dich von dem Traumpaar Schoko und Carob verführen.