Emmer
Back to the roots mit dem Urkorn Emmer: Das gesunde Zweikorn gehört zu der Gattung Getreide, unterscheidet sich aber in vielerlei Hinsicht von dem modernen Weizen. Mehr dazu, warum Emmer immer beliebter wird und was du mit den Körnern alles anstellen kannst, erfährst du hier.
Emmers großes Comeback
Emmer ist ein Urgetreide, welches zusammen mit dem Einkorn zu den ältesten Getreidesorten der Welt zählt. Bereits vor 10.000 Jahren wurde Emmer im Mittleren Osten angebaut und war auch in der Jungsteinzeit und dem römischen Kaiserreich ein beliebtes Grundnahrungsmittel. Als sich jedoch während des Mittelalters die Essgewohnheiten änderten und ertragreichere Weizenarten wie Dinkel oder Roggen gefunden wurden, verschwand Emmer von der Bildfläche. Erst seit den 90er-Jahren wird die robuste Weizenart erstmals wieder in Süddeutschland und der Schweiz angebaut.
Emmer wird auch Zweikorn genannt und ist genauso wie der Dinkel und das Einkorn ein Spelzgetreide. Das bedeutet, dass die Körner der Pflanze von einer Hülle namens Spelze ummantelt sind, welche sie besonders gut vor äußeren Einflüssen schützt. Optisch sieht Emmer aber dem normalen Weizenkorn sehr ähnlich und kann bis zu 140 cm hoch werden. Es gibt zwar schwarzen, roten sowie weißen Emmer, doch meist wird nur der schwarze Emmer angebaut. Dieser hat eher kräftige und dunkle Ähren, da er eine besondere Eigenschaft besitzt, über die du gleich noch mehr erfahren wirst.
Vor- & Nachteile von Emmer
Einer der Gründe, warum Emmer damals anderen Getreidearten weichen musste und auch heute nicht großflächig kultiviert wird, ist, dass die Pflanze etwa 60% weniger Ertrag bringt als herkömmlicher Weizen. Außerdem wächst viel Unkraut auf Feldern mit Emmer und Ähren und Halme brechen beziehungsweise knicken sehr leicht.
Doch Emmers Vorteile, die immer mehr Bio-Landwirte erkennen, sind beispielsweise die dunkelblauen Farbstoffe, die das Urgetreide von UV-Strahlung schützen, sowie die Spelze, welche eine Schutzhülle bildet und verhindert, dass die Pflanze an Pilzen erkrankt.
Darüber hinaus kann Emmer sogar auf trockenen und eher nährstoffarmen Böden angepflanzt werden und ist somit leicht zu kultivieren. Zudem ist das Saatgut fast schon ursprünglich und wenig manipuliert ist, enthält es noch besonders viele Nährstoffe, verglichen mit den modernen, modifizierten Getreidearten.
Zubereitungsformen des Urkorns
Emmers Körner haben, genau wie die Ähren, eine etwas dunklere Farbe und sind deutlich aromatischer und etwas herzhafter im Geschmack als normaler Weizen. Dadurch, dass Emmer die extra Schutzhülle der Spelze besitzt, ist die Verarbeitung des Korns etwas komplizierter. Bevor das Korn gequetscht oder gemahlen werden kann, muss die Spelze entfernt werden. Danach können aus den Körnern feine Flocken für Müslis und Bratlinge oder auch Mehl für leckeres Brot, Nudeln oder Kuchen gemacht werden. Emmermehl ist zwar glutenhaltig, enthält aber eher wenig Eiweiß im Vergleich zu dem typischen Weizenmehl. Deshalb ist es ratsam, es immer mit etwas Weizen- oder Dinkelmehl zu mischen. In der Kombination mit Vollkornmehl erhält das Emmermehl-Gebäck ein superleckeres Nussaroma und eine typische bräunliche Färbung.
Abgesehen davon kann Emmer auch als ganzes abgeschliffenes Korn verzehrt werden. Das sogenannte Perl-Emmer kann wie Reis zubereitet werden und eignet sich besonders gut in Eintöpfen oder Suppen. Minestra di farro, ein italienischer Emmer-Eintopf, ist zum Beispiel eine beliebte italienische Spezialität. Aufgequollener gespelzter Emmer kann aber auch Salate aufpeppen oder für Risotto verwendet werden. Manchmal lässt sich Emmer sogar in Craftbeer finden, da es dem Bier ein unverkennbar würziges Aroma und eine kräftige Farbe verleiht.
Eine der gesündesten Getreidesorten
Wie schon erwähnt, ist das Urgetreide im Vergleich zu herkömmlichem Weizen sehr mineralstoffreich und hat einen besonders hohen Eisen-, Magnesium- sowie Zinkanteil. Außerdem enthält Emmer Carotinoiden, welche wichtig für eine gute Sehkraft und Haut sind. Darüber hinaus lassen sich in dem Zweikorn viele Ballaststoffe und eine ordentliche Portion Protein finden.
Unserer Meinung nach gibt es viele gute Gründe für ein Comeback des Urgetreides. Es ist nicht nur besonders robust und einfach im Anbau, sondern punktet ebenfalls in Sachen Nährwerten. Aus diesem Grund findest du Emmer nicht nur in unserer Apfel-Feige, Blaubeer, oder Schoko Muffin Backmischung, sondern auch im Streuselkuchen-Mix. Zusammen mit dem Dinkelvollkornmehl und dem Reismehl verleiht es dem Gebäck nämlich einen unverwechselbaren Geschmack. Probiere es selbst!