Food Styling mit essbaren Blüten
Jetzt werden Blumen aufgetischt! Und zwar nicht nur zum Anschauen in einer Vase, sondern als Deko-Highlight auf dem Teller. Denn die natürlichen Blütenaromen reichen von süßlich über sauer bis hin zu scharf und bitter und werten jedes Gericht auf. Hast du schon Ideen, welche Blüten bei dir bald auf den Teller kommen? Wir haben ein paar Inspirationen gesammelt, die dich sicher motivieren werden, bald mal etwas in Sachen Food Styling zu wagen.
Tipps & Tricks zum Sammeln
Für das Sammeln von Blumen bietet sich natürlich am besten die Natur an. Also halt bei deinem nächsten Spaziergang doch einmal die Augen offen und du wirst merken, wie viel sie zu bieten hat.
Du bist ein absoluter Anfänger, was Wildblumenbestimmung angeht? Das ist überhaupt kein Problem! Heutzutage können Bestimmungsbücher oder Apps Abhilfe schaffen und dir im Handumdrehen verraten, um welches Gewächs es sich handelt. So kannst du vermeiden, unter Naturschutz-stehende Pflanzenarten zu pflücken oder sogar giftige Sorten mit einzustecken. Allerdings gibt es ein paar Dinge, auf die du bei deiner Suche beachten solltest. Sammle nicht an Rändern viel befahrener Straßen, da die umliegenden Pflanzen durch die Autoabgase stark belastet sein könnten. Auch Grünstreifen neben landwirtschaftlich genutzten Flächen können durch Pestizide und Co. verunreinigt sein, es sei denn, du weißt, dass es sich um einen biologischen Anbau handelt. Außerdem solltest du nicht an typischen Hundeauslauforten pflücken.
Echte Profis achten sogar auf die richtige Tageszeit zum Sammeln. Das meiste Aroma hat eine Blüte, wenn sie früh morgens oder abends gepflückt wird, da diese dann die größte Menge an ätherischen Ölen enthält. Außerdem bleiben die Blüten so etwas länger frisch. Grundsätzlich gilt aber, dass gepflückte, aufgeblühte Blumen direkt verwendet werden sollten und sich Knospen besonders gut zum Einlegen in Essig oder Öl eignen.
Hast du die Pflanzen gepflückt, solltest du gleich überprüfen, dass sich keine tierischen Bewohner mehr in der Blüte oder auf den Blättern befinden. Dafür reicht es, wenn du sie einmal kräftig ausschüttelst und ab pustest. Um sicherzugehen, wäschst du die Blüten Zuhause auch noch einmal mit warmem Wasser ab. Aber sei vorsichtig dabei, denn gepflückte Blüten können sehr empfindlich sein. Auch wenn das Sammeln frischer Wildpflanzen eigentlich sehr nachhaltig ist, freut sich die Natur natürlich, wenn sie so viel wie möglich behalten darf. Deshalb gilt die Regel nur so viel mitzunehmen, wie wirklich nötig ist und einen Großteil unberührt zu lassen. Wenn du aber merkst, dass du etwas mehr brauchst, solltest du mal über ein eigenes Beet nachdenken. Die meisten wilden Kräuter und Blumen sind sehr unkompliziert und versorgen dich schnell mit frischem Nachschub. Außerdem sind Wildbeete eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Schmetterlinge und Bienen freuen sich vor allem über Salbei, Thymian und Rosmarin sowie Petersilie, Schnittlauch, Dill, Katzenminze oder Duftveilchen.
Farblich und geschmacklich ein Highlight
Bei vielen Pflanzen ist von Blatt bis Blüte alles essbar. Doch die verschiedenen Teile einer Pflanze können große Unterschiede im Geschmack aufweisen. Blüten beispielsweise haben oft einen intensiveren Geschmack, da dort viel mehr ätherische Öle vorhanden sind.
Doch nicht nur geschmacklich überzeugen die essbaren Blüten. Vor allem sind sie eine einzigartige Dekoration für Kuchen, Getränke oder auch herzhafte Speisen. Die wunderschönen Blüten der Stiefmütterchen oder Duftveilchen machen einem das Anrichten leicht, denn sie sehen einfach immer toll aus. Nicht zu vergessen sind Klassiker wie Löwenzahn und Gänseblümchen. Diese sind besonders einfach zu finden und werten jede Speise auf. Außerdem kannst du in der Nähe von Getreidefeldern oft Kornblumen und Klatschmohn finden. Diese schmecken nicht nur gut, sondern setzen mit ihren prächtigen Blüten farbliche Akzente in sommerlichen Getränken oder auch auf Torten. Wiesen-Margeriten sind die Doppelgänger der alt-bekannten Gänseblümchen und haben einen milden, leicht-süßlichen Geschmack. Sammeln kannst du sie von Mai bis Juli.
Andere Klassiker, die sich super zum Anrichten von Salaten, Suppen oder Süßspeisen eignen, sind die hellblauen Vergissmeinnicht oder die zarten Malvenblüten, welche einen leicht süßlichen Duft versprühen. Außerdem haben die schönen Veilchenblüten oder die gelb-strahlenden Schlüsselblumenblüten ein lieblich bis süßliches Aroma, welches besonders gut zu Desserts, Kuchen oder einem sommerlichen Salat passt.
Die rosa-pinken Duftgeranien oder die blau leuchtenden Borretschblüten sind ebenfalls ein Hingucker auf jedem Teller und bieten eine Aromapalette von herb bis süßlich, manchmal auch zitronig. Pfefferminzblätter sind eine eher zurückhaltendere Dekoration, doch vor allem geschmacklich passen sie zu fast jeder Süßspeise. Wer nach einer geschmacksintensiveren Blume sucht, sollte sich die Muskateller-Salbeiblüte einmal genauer anschauen. Diese wurde schon früher in der Herstellung von Wein eingesetzt, da sie aromatisierende und auch färbende Eigenschaften hat. Heute ist sie eine beliebte Zugabe in Bowlen, Teemischungen und sommerlichen Getränken, aber auch Kräuterhonig kann aus ihr gemacht werden. Ähnliche Eigenschaften bringt die Ringelblume mit sich. Ihr gelboranger Farbstoff kann gut gemörsert, süßen Teigen und herzhaften Gerichten einen farblichen Tupfer verleihen.
So hast du möglichst lange etwas von deinen Blumen
Wenn deine gesammelten Blüten noch nicht direkt Verwendung finden, ist dessen Konservierung eine gute Idee. Je nach Pflanze und Einsatzzweck kannst du dir eine Art der Haltbarmachung aussuchen. Die Trocknung der Blüten macht sie sehr vielseitig einsetzbar, beispielsweise als Deko auf diversen Gerichten. Außerdem können kleine Blüten zu tollen Kräutersalzen oder Gewürzmischungen vermischt werden. Dabei ist es nur wichtig, dass diese gründlich getrocknet wurden, da sonst Schimmelgefahr besteht.
Werden Blüten eingefroren, bleiben sie noch besonders frisch und sind das Highlight in jeder Limonade. Darüber hinaus ist das Kandieren eine schnelle und einfache Methode, um die Blüten lange haltbar zu machen. Der Zucker sorgt dafür, dass sie nicht verwelken und macht sie zusätzlich noch zu einem lecker-süßen Snack. Besonders toll sehen kandierte Blüten oder Blütenblätter auf Torten oder Kuchen aus. Eine weitere Alternative ist die Herstellung von Blütenzucker. Dafür werden die getrockneten Blüten zerkleinert und mit Zucker vermischt, sodass sie gestreut werden können. Diese Methode eignet sich am besten für Blumen wie Rosen, da sie einen leckeren Eigengeschmack haben, der Desserts, Cocktail und Co. süßlich verfeinert.