Ingwer
Schon lange ist bekannt, dass die scharfe Knolle mehr als nur ein würziges Aroma bietet. Aber was steckt eigentlich alles im Ingwer, wie gesund ist er wirklich und welche Nebenwirkungen hat der Verzehr vielleicht auch?

Ingwer gehört zur Familie der Ingwergewächse und ist eine tropische Gewürzpflanze, die außerdem schon seit mehr als 3.000 Jahren vor allem in asiatischen Ländern als wirkungsvolle Heilpflanze zum Einsatz kommt. Im Jahre 2018 wurde sie sogar zur Heilpflanze des Jahres gekürt! Grund dafür sind die über 500 wirkungsvollen Inhaltsstoffe, die die unterirdisch wachsende Wurzel bzw. Knolle der schilfartig wachsenden Pflanze enthält.
Warum ist Ingwer so gesund?
Neben ätherischen Ölen und Scharfstoffen, die auch für den typisch würzig-scharfen Geschmack verantwortlich sind, punktet Ingwer auch mit viel Vitamin C, diversen B-Vitaminen und Mineralstoffen, wie Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium, Natrium und Phosphor.
Die heilsame Wirkung der Wunderknolle
Ingwer ist und hält also definitiv gesund, aber bei welchen Beschwerden kann Ingwer helfen?
Die enthaltenen Scharfstoffe sind dafür bekannt, dass sie den Stoffwechsel anregen sowie die Verdauung fördern können, da die Magensaft-, Speichel- und Gallenbildung gesteigert wird, was wiederum Magenkrämpfe, Blähungen und Völlegefühl lindert. Ärzte vermuten, dass Ingwer Gase aus dem Magen-Darm-Trakt löst und dadurch Druck aus dem Bauchraum nimmt. Eine andere mögliche Erklärung ist, dass Ingwer bestimmte schmerzweiterleitende Rezeptoren im Magen blockiert. Die Scharfstoffe und ätherischen Öle sollen außerdem blutverdünnend wirken und die Blutgefäße weiten, wodurch Ingwer schon seit tausenden von Jahren gegen Bluthochdruck angewendet wird.
Schon früher wussten Seeleute, dass seine wertvollen Inhaltsstoffe auch Übelkeit und Brechreiz bremsen können. Bis heute ist Ingwer daher ein beliebtes Hausmittel gegen Übelkeit und Magenunstimmigkeiten, das unser Wohlbefinden fördern kann. Auch bei Reiseübelkeit ist Ingwer ein beliebtes Hilfsmittel und sogar Krebspatienten bzw. -patientinnen, die infolge einer Chemo- oder Strahlentherapie an Übelkeit leiden, können von seiner beruhigenden Wirkung profitieren.
Genauso gilt Ingwer auch bei Beschwerden wie Husten und Halsschmerzen als ein beliebtes und wirksames Hausmittel, da die wertvollen Inhaltsstoffe entzündungshemmend, schmerzlindern und schleimlösend wirken. Sogar rheumatische und muskuläre Beschwerden kann die Knolle hierdurch lindern.
Die Ingwerwurzel wirkt darüber hinaus antibakteriell, wodurch das Immunsystem gestärkt wird und Erkältungen oder grippalen Infekten vorgebeugt werden kann. Ist es bereits zu spät für Präventionsmaßnahmen kann sie durch ihre virusstatische Wirkung auch die Vermehrung von schädlichen Viren hemmen.
Nebenwirkungen
Ingwer ist in der Regel nicht gesundheitsschädlich und die meisten Menschen vertragen ihn gut. Trotzdem können die Scharfstoffe der Heilpflanze bei einem übermäßigen Konsum oder einem empfindlichen Magen durch die angeregte Magensäureproduktion leichte Beschwerden wie Sodbrennen, Magenschmerzen oder Blähungen im Magen-Darm-Trakt auslösen.
Ingwer in der Schwangerschaft
Wie bereits erwähnt, hilft der Verzehr von Ingwer im Allgemeinen gegen Übelkeit und Erbrechen. Bei Übelkeit in der Schwangerschaft, insbesondere in der späteren Phase, wird allerdings von einem übermäßigen Ingwerkonsum abgeraten. Auch wenn es hier noch keine eindeutigen Belege gibt, könnte Ingwer aufgrund der Förderung der Durchblutung frühzeitig Wehen auslösen. Wie immer gilt auch hier: Höre auf deinen Körper und hole dir im besten Fall noch einen Rat deiner Gynökologin bzw. deines Gynökologen ein.
Wo bekomme ich Ingwer?
Die Ingwerwurzel gibt es mittlerweile in fast jedem Supermarkt im Obstregal. Frische Ware erkennst du an der festen, glatten Schale, wenn die Knollen schön prall aussehen und die Schnittfläche eine kräftig gelbe Farbe hat. Auch als Pulver oder Direktsaft ist Ingwer erhältlich, ebenso als Kapseln und in Tablettenform. Dabei empfiehlt es sich stets, Bio-Ware einzukaufen.
Du kannst Ingwer aber auch ganz einfach selbst anpflanzen! Eine tolle Anleitung findest du hier: https://eatsmarter.de/blogs/gruene-beete/ingwer-selber-ziehen
Die richtige Lagerung – Wie lange ist Ingwer haltbar?
Ingwer ist leicht zu lagern, da er sowohl bei Raumtemperatur als auch im Kühlschrank mehrere Wochen haltbar ist. Nichtsdestotrotz sollte er nicht zu lange aufbewahrt werden, da er mit der Zeit zwar an Schärfe gewinnt, jedoch einige seiner ätherischen Öle verliert. Gerieben oder gehackt lässt sich Ingwer auch einfrieren, verliert allerdings auch hierbei leicht an Wirkung und Geschmack.
Zubereitung von Ingwer
Wenn du Bio-Ingwer verwendest, kann die Schale, nachdem du sie gründlich abgewaschen hast, auch dranbleiben. Generell empfiehlt es sich allerdings die Knolle zu schälen, da sie keine gesunden Inhaltsstoffe bietet und gegebenenfalls mit Schadstoffen und Pestiziden belastet ist.
Anschließend kann er in dünne Scheibchen oder Stifte geschnitten, fein gehackt oder gerieben oder auch durch die Knoblauchpresse gedrückt werden - ganz abhängig davon, was du zubereiten möchtest und wie intensiv er seine scharfe Würze entfalten soll.
Generell schmeckt Ingwer zu fast allem – ob gekocht zu Fleisch oder Fisch, als Gewürz zu Gemüse, Currys oder herzhaften Eintöpfen sowie auch roh ins Müsli oder den Obstsalat geraspelt. Besonders beliebt ist Ingwer hierzulande aber vor allem für die Zubereitung eines Ingwertees oder Ingwershots.
Auch als scharfes Pendant zu süßen Keksen und Kuchen wird Ingwer als Geheimzutat immer beliebter, wodurch auch wir in einigen unseren Backmischungen auf die heilsame Wunderknolle nicht verzichten konnten. Überzeug dich selbst von der Heilkraft des Ingwers und schlag direkt bei unserem Banana Bread oder Carrot Cake zu. Es lohnt sich!