Mandeln
Der Absatz von Mandelmilch stieg zwischen 2011 und 2015 um 250 %, und die Mandelbutterproduktion hat sich seit 2011 verdreifacht. Mandeln werden weltweit also immer beliebter. Aber was ist an dem Trend dran und sind Mandeln wirklich so gesund? In diesem Blogbeitrag erfährst du alles über die Geschichte, Verwendung und Nährstoffprofils des Snacks.
Was sind Mandeln?
Einer der größten Irrtümer ist, dass Mandeln Nüsse seien, denn sie sind eigentlich die Samen einer Steinfrucht. Somit ist die Frucht des Mandelbaumes beispielsweise mit Kirschen, Pflaumen oder Feigen verwandt. Allerdings wird die Schale der Samen bzw. Madeln nicht verzehrt und dient somit oft als Viehfutter oder als Einstreu.
Die Geschichte des Mandelbaumes reicht weit zurück, denn er gilt als seiner der frühesten Bäume in der Geschichte, der sogar schon in der Bibel erwähnt wurde. Es wurden Hinweise darauf gefunden, dass Mandelbäume schon vor etwa 5000 Jahren kultiviert wurden. Außerdem kann der Mandelbaum eine Lebensdauer von 20-25 Jahren erreichen und etwa 3-4 Jahren nach dem ersten Einpflanzen Früchte tragen.
Die Heimat des Mandelbaumes liegt im Mittelmeerraum, denn er gedeiht am bestem in dessen Klima, welches für warme, trockene Sommer und milde, feuchte Winter steht. Heute werden Mandelbäume allerdings hauptsächlich in Kalifornien angebaut. Etwa 80 % des weltweiten Mandelangebots stammt aus dieser Region. Ab dem Frühjahr zeigt der Mandelbaum seine wunderschönen Blüten, die übrigens vollständig auf die Bestäubung von Honigbienen und Wildbienen angewiesen sind, um die Mandelsteinfrucht anzubauen. Darüber hinaus gibt es weltweit etwa 30 verschiedene Mandelsorten. Doch da sich diese auch im Geschmack unterscheiden, werden nur 10 davon vermehrt für den menschlichen Verzehr kultiviert.
Was man alles aus Mandeln zaubern kann
Mandeln können roh, blanchiert, trocken geröstet und in Öl geröstet gegessen werden und kommen entweder ganz, in Scheiben, gehackt oder in Streifen geschnitten. Lagerst du Mandeln an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort bei einer Temperatur von unter 5 Grad Celsius, sind sie etwa zwei Jahre haltbar. Diese lange Haltbarkeit hat damit zu tun, dass Mandeln besonders reich an Vitamin E sind.
Oft werden Mandeln auch gesalzen oder in einer BBQ-Chili-Röstung beziehungsweise mit Schokoladenüberzug angeboten. Das mag besonders lecker sein, treibt aber oft den Kalorien-, Natrium- oder Zuckergehalt der Samen in die Höhe, was sie in einen eher ungesunden Snack verwandelt. Eine bessere Alternative sind also beispielsweise gehackte oder gehobelte ungesalzene Mandeln, die sich als crunchy Topping für dein Müsli, Salate oder auch Backwaren eignen. Wir lieben Mandeln als knackiges Highlight in unserer glutenfreien Hafer Cookies Backmischung, da sie nicht nur himmlisch schmecken, sondern weil sie die Hafer Cookies aufgrund ihres Nährstoffprofils zu echten Energie- und Nährstofflieferanten machen.
Der Geschmack von Mandeln passt super sowohl zu herzhaften als auch zu süßen Speisen. Deshalb werden Mandeln traditionell in vielen verschiedenen deftigen Gerichten, Süßigkeiten, Desserts und Backwaren verwendet. Die knusprigen italienischen Biscotti enthalten rohe gehackte Mandeln und die französischen Macarons werden ebenfalls aus Mandeln hergestellt. Davon abgesehen wird die weltweite Nachfrage nach anderen Mandelprodukten wie Mandelmilch und Mandelbutter immer größer. Mandelmilch ist eine pflanzliche Milchalternative, welche cholesterin-, gluten- und laktosefrei sowie vegan ist. So eignet sie sich besonders gut, wenn man aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen keine Kuhmilch konsumieren möchte.
Mandelbutter oder auch Mandelmus ist mit Erdnussbutter/-mus vergleichbar. Es hat eine cremige, streichfeste Konsistenz und eignet sich besonders für Erdnussallergiker. Allerdings muss man für Mandelbutter/-mus oft auch einen höhren Preis zahlen. Zuletzt gibt es natürlich auch noch Mandelmehl, welches aus fein gemahlenen Mandeln besteht. Diese Weizenmehlalternative ist glutenfrei, kohlenhydratarm sowie besonders nährstoffreich, dafür aber auch kalorien- und fettreicher als Weizenmehl. Es kann Weizenmehl allerdings aufgrund seines hohen Feuchtigkeitsgehalts nicht 1:1 ersetzen. Deshalb sollte immer etwas mehr Mandelmehl verwendet werden.
Der perfekte Fett- und Proteinlieferant
Die Samen des Mandelbaums sind sehr nährstoffreich und enthalten einige wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Proteine und Ballaststoffe. So enthält eine Handvoll Mandeln etwa ein Achtel des täglichen Proteinbedarfs einer Person.
Mandeln sind vor allem eine Quelle von:
- Vitamin E
- B-Vitamine
- Einfach ungesättigte Fette
- Ballaststoffe
- Biotin
- Mineralien: Kalzium, Phosphor, Magnesium, Zink, Eisen,
- Spurenelemente: Kupfer
- Phytonährstoffe, insbesondere Flavonoide, Pflanzensterine, Phenolsäuren
Mandeln sind besonders fettreich, und zwar an einfachen ungesättigten Fetten. Diese tragen dazu bei, dass das LDL-Cholesterin gesenkt wird und eine gute Balance zwischen dem HDL-Cholesterins und dem LDL-Cholesterin aufrechterhalten bleibt. Vor allem die in den Mandeln vorkommenden Pflanzensterine haben einen Einfluss auf die Aufnahme von Gallensäure und Cholesterin. Studien zufolge kann das Risiko für Herzerkrankungen schon mit einem Mandelverzehr für 4 Mal die Woche gesunken werden. Somit tragen sie zum Schutz des Herzens bei.
Außerdem haben die kleinen Samen eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung, welche gesunde Blutgefäße fördern und die Insulinresistenz reduzieren kann. Deshalb wird Diabetikern auch geraten, Mandeln in ihre Ernährung mit einzubauen. Zusätzlich sind in Mandeln Phytonährstoffe enthalten, welche wichtig für die Unterstützung natürlicher Darmmikroben sind. Zuletzt sind die Samen zwar sehr kalorienreich, doch Studien konnten keinen Zusammenhang zwischen dessen Einnahme und Gewichtszunahme oder einem Risiko für Fettleibigkeit feststellen. Forscher spekulieren, dass dies an dem hohen Fett- und Ballaststoffgehalt liegt, welcher für ein schnelles und nachhaltiges Sättigungsgefühl sorgt.
Die Referenzmenge für Erwachsene liegt bei etwa 20g bis 50g Mandeln pro Tag. Das ist in etwa eine kleine Handvoll und gemischt mit anderen Kernen und Nüssen eignet sich diese Menge super als Zugabe zum Backwerk oder zu einer süßen sowie auch herzhaften Bowl!