Milchindustrie – erste Schritte weniger Milch zu konsumieren

Heutzutage sind vegane Ernährung, Tierwohl und pflanzliche Alternativen weitverbreitetete und bekanntet Themen.  Wir bei Baetter Baking legen ebenfalls großen Wert auf eine pflanzliche Ernährung, die nicht nur aus ethischen Gründen der Massenviehhaltung und -ausbeutung den Kampf ansagt, sondern auch im Bereich Nachhaltigkeit klare Vorteile zeigt. Wir sind uns jedoch auch bewusst, dass für viele eine komplette Umstellung der Ernährung und des Lebensstils, aus den verschiedensten Gründen, schwierig bis unmöglich ist. Deshalb möchten wir dazu motivieren, kleine Veränderungen, wie bspw. der Austausch von Milchprodukten  beim Backen, in Angriff zu nehmen! Jede kleine individuelle Veränderung ist ein Schritt in die richtige Richtung und Alternativen zur Kuhmilch gibt es inzwischen wie Sand am Meer.

Kritik an der Milchindustrie - Warum solltest du deinen Milchkonsum reduzieren?

Einige haben es vielleicht schon irgendwo gehört oder sich aktiv damit beschäftigt, viele jedoch sind ahnungslos, wenn es um die Milchindustrie und den Preis, die Milchkuh, Kalb und Umwelt durch den Massenvertrieb von Milchprodukten weltweit zahlen, geht. Wenn thematisiert wird, warum man sich vegan Ernähren möchte - oder sollte – fallen häufig die Worte „Tierwohl“, „Tierschutz“ oder „aus ethischen Gründen“. Hierbei wird oft an den übermäßigen Fleischkonsum und das Massenschlachten gedacht, weniger im Fokus steht was passiert, wenn das Tier für seine „Leistung“ nicht getötet wird. Während der Tod eines Tieres traurig und der Weg dorthin häufig grausam ist, so lässt sich jedoch argumentieren, dass ein längeres Leben in mehr als „unzureichenden Bedingungen“ viel qualvoller ist. Deshalb sollte der Gedanke beim Konsum von Milchprodukten von „keine Kuh muss für Milch sterben“ (ein sehr theoretisches Konstrukt – viele Kühe sterben aufgrund der Milchindustrie) zu „Kühe leiden täglich um diese Milch zu produzieren“ umgeformt werden.

Tierwohl und Milchproduktion sind zwei Begriffe die nur schwer miteinander vereinbar sind. Sicherlich ist es möglich Milch, nach dem Kalben der Kuh, abzuschöpfen ohne ihr Leben zur Qual zu machen – allerdings nicht in der Massenproduktion heutzutage. Außerdem stellt sich die Frage: Ist es denn überhaupt notwendig Milch zu konsumieren?

Milchkuh Massentierhaltung Milch Tierwohl vegan

Tierwohl

Leider können wir in diesem Artikel nicht detailliert auf alle Probleme der Milchindustrie eingehen – dies allein sollte jedoch schon ein Motivator sein auf eigene Faust ein wenig Recherche zu betreiben – denn ja, es ist so schlimm. Deutschland ist das Land mit der größten Milchproduktion in Europa; vieles davon vom Staat subventioniert, damit die Preise im Lebensmitteleinzelhandel niedrig bleiben, bei einer gleichzeitig nicht existenten Gewinnmarge der Milchbauern. Die Mehrheit dieser Milchkühe hat nie und wird nie eine Weide sehen. Sie werden in sogenannten Laufstellen, die bekannte Massentierhaltung, gehalten. Dennoch wird dem Verbraucher häufig durch Werbung und Marketingslogans suggeriert, dass Milchkühe fröhlich mit ihren Kälbern auf der Wiese grasen. Dies ist möglich, da viele deskriptive Beschreibungen nicht rechtlich definiert sind und somit der Interpretation offen liegen. Sogar der Begriff „Weidemilch“ ist nur unzufriedenstellend mit einer tatsächlichen Weidehaltung von mindesten 120 Tagen (6 h am Tag) im Jahr „geschützt“.

Was sehr wenige Leute beachten ist, dass Kühe nur dann Milch geben, wenn sie gekalbt haben. Denn so wie jedes Säugetier, geben Kühe Milch um ihren Nachwuchs zu versorgen. Milchkühe werden hierbei nicht nur immer und immer wieder geschwängert, ihnen wird auch jedes Mal kurz nach der Geburt ihr Kalb weggenommen, sodass die Milch ausschließlich der Produktion zur Verfügung steht. Weibliche Kälber sind nach dem Heranwachsen geeignet für die Milchviehzucht und -produktion, während männliche Kälber als Abfallprodukt gelten. Sie werden ins Ausland verfrachtet, gemästet und dann geschlachtet. Für gewöhnlich werden Kühe bis zu 20 Jahre alt, in der Milchindustrie haben sie im Alter von 5 Jahren ihren Zenit erreicht. Oft werden sie getötet, da ihre, bis auf das extreme gezüchtete, Milchleistung nun erheblich nachlässt – dies macht sie wirtschaftlich nicht mehr tragbar.

Wenn man sich an dieser Stelle noch immer fragt, warum man auf vegane Milchprodukte umsteigen, bzw. sich nach Alternativen für Milch umsehen sollte, den Überzeugt vielleicht unser nächstes Argument gegen die Massenviehzucht in der Milchproduktion. Ein Ersatz für Milchprodukte ist nämlich nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch aus Nachhaltigkeit sinnvoll.

Umwelt – Milchalternativen im Vergleich

Wenn man sich die Umweltbelastung durch einen Liter Kuhmilch im Vergleich zu beliebten pflanzlichen Milchalternativen anschaut, wird schnell klar, dass auch hier die vegane Pflanzenmilch um Längen besser abschneidet. In Punkto Flächenbedarf liegt ein Liter Milch bei ca. 8m^2, während alle veganen Milchalternativen unter 1m^2 liegen. Auch beim CO2-Ausstoß schneidet die Kuhmilch bei mehr als 3 Kg/L am schlechtesten ab, während der Reisdrink mit ca. 1 Kg/L am schlechtesten, und der Mandeldrink bei ca. 0,6 Kg/L am besten abschneidet unter den veganen Milchsorten. Der Wasserverbrauch des Mandeldrinks, bei fast 400l Wasser, und des Reisdrinks, bei knapp 250l Wasser, fällt vergleichsweise schlecht aus zum Hafer- und Sojadrink, die unter 100l liegen. Doch auch hier bleibt die Kuhmilch die größte Belastung: mit Durchschnittlich 1050l Wasser für eine Liter, schadet sie der Umwelt am meisten. Generell lässt sich ohnehin sagen, dass die landwirtschaftliche Tierhaltung durch ihren hohen Methanausstoß eine Signifikante Rolle spielt in unserem heutigen Emissionsproblem von Treibhausgasen.

Ist Kuhmilch gesund?

Auch wenn es sich hierbei um ein Thema handelt, dass uns nah am Herzen liegt wollen wir keine nicht nuancierten, einseitig betrachteten Aussagen tätigen. Fakt ist, dass Menschen seit Jahrhunderten Kuhmilch konsumieren und es offensichtlich keine extremen negativen Auswirkungen gibt. Zusammenhänge zwischen dem Konsum von Kuhmilch und Krankheitsentwicklungen/-verläufen, sind nicht nur Dosis- sondern auch Kontextabhängig. In einer ausgewogenen Ernährung, mit ausreichend Nuss, Saat, Getreide, Obst und Gemüse und einem moderatem Fleisch- und Fischkonsum, ist ein „normaler“ Konsum von Milchprodukten gesund. Vor allem im Hinblick auf Calcium, und Milchsäurebakterien die probiotisch wirken, können Milchprodukte strahlen.

Dennoch stellt sich die Frage, ob Milchkonsum nun wirklich notwendig ist. Die Antwort darauf lautet: nein. Die Nährstoffversorgung über Kuhmilch verläuft lediglich etwas effizienter ab, im Vergleich zu ihren pflanzlichen Konkurrenten. Grundsätzlich können diese jedoch dieselben Nährstoffe liefern wie gewöhnliche Milch. Ihr Proteinprofile sind leider etwas weniger ideal und ihr Calciumgehalt deutlich geringer. Dies bedeutet, dass die Abdeckung des Tagesbedarfs schwieriger zu erreichen ist. Unter dem Gesichtspunkt, dass Menschen tendenziell ohnehin schon zu wenig Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und die richtigen Cerealien zu sich nehmen, ist dies ein Punkt der bedacht werden muss. Schließlich bedeutet eine veganen Ernährungsumstellung nicht automatisch eine Erhöhung des Obst- und Gemüsekonsums.  Allerdings ist es so, dass fast alle veganen Milchalternativen mit Calcium angereichert sind, um den Calciumbedarf der Konsumenten auszugleichen. Vielleicht ist die Aufnahme des beigeführten Calciums weniger effizient, bei einer ausreichend Großen Zufuhr ist dies jedoch irrelevant. Somit kann man davon ausgehen, dass in Kombination mit allen anderen calciumhaltigen veganen Lebensmitteln, genug Calciumlieferanten vorhanden sind, um einen kategorischen Calciummangel bei Veganern auszuschließen.

Insgesamt lässt sich sogar behaupten, dass der Konsum von Kuhmilch gänzlich irrelevant für den Menschen sein sollte. Evolutionär betrachtet, sind unsere Körper darauf trainiert, den Abbau von Milchzuckern nach unserer „Brustmilchzeit“ zu verlernen. Genau genommen, sind ca. 75% der Weltbevölkerung ohnehin nicht in der Lage Milchzucker abzubauen und erleiden beim Verdauen dementsprechende Beschwerden im Magen-Darm-Trakt (Laktoseintoleranz).

 

Vegane Cookies pflanzliche Milch backen ohne MilchVegane Milchprodukte

Heutzutage gibt es in jedem Supermarkt pflanzliche Milchalternativen so weit das Auge reicht; Sojamilch, Hafermilch, Reismilch, Haselnuss-, Cashew- oder Mandelmilch. Ob gesüßt oder ungesüßt, mit oder ohne Zucker und/oder Biosiegel – inzwischen gibt es alles was das Herz begehrt (einen detaillierteren Blogeintrag zu pflanzlicher Milch findest du hier: https://baetterbaking.com/blogs/blog/pflanzliche-milch?_pos=5&_sid=ca7487e16&_ss=r) .

Dies gilt nicht nur für puren Milchersatz, sondern für alle Produktkategorien die auf Milch basieren. Egal ob veganen Käse, alternativen zu Joghurt oder Eisersatz: inzwischen hat jeder Supermarkt eine große Auswahl an pflanzlichen Produkten für den Alltag. Zugegeben, einige der Produkte sind gewöhnungsbedürftig oder vielleicht gar nichts für dich. Wir ermutigen unser Umfeld aber gerne, ab und an kleine Dinge auszuprobieren und auf etwas zu treffen, dass du im Vergleich sogar bevorzugst!

Milchprodukte ersetzen beim Backen

Schlussendlich sind wir ein Start-up bei dem es sich um Bio-Backmischungen und gesundem veganem Genuss, ohne geschmacklichen Kompromiss, dreht. Das bedeutet, dass wir besonders stolz darauf sind, dass all unsere Produkte sowohl vegan, als auch traditionell zubereitet, überzeugen. Traditionelle Backwaren basieren häufig auf tierischen Lebensmitteln wie Butter, Ei, Milch, Sahne und Zusätzen wie Schokolade oder Geliermittel. Wir zeigen euch aber gerne, wie ganz viele Dinge ganz leicht zu ersetzen sind - auf jeder unserer Backmischungen findet ihr die Option unsere Produkte vegan zu backen, das bedeutet ganz einfach, dass:

  • Normale Milch, durch pflanzliche ersetzt wird (je nach Rezept ist auch ein Austausch mit O-saft möglich!)
  • Eier, durch Apfelmark oder Banane ersetzt werden (mehr dazu hier
  • Butter, durch Öl oder Margarine ersetzt wird (abhängig vom Rezept)

In weiteren Blogartikeln und auf unseren Social-Media-Kanälen zeigen wir dir noch viele weitere Tipps und Tricks wie du ganz leichte „Einsteiger-Rezepte“, bis hin zu deutlich aufwendigeren „Fortgeschrittenen“ Rezepten vegan abändern und ausführen kannst!