Richtig verstaut – Tipps und Tricks zur Lagerung von Lebensmitteln
Die richtige Aufbewahrung von Lebensmitteln ist das A und O. Denn ein schneller Verderb deines Essens schadet nicht nur dem Geldbeutel, sondern ist schlichtweg Verschwendung. Allerdings haben verschiedene Nahrungsmittel. Wie du sicher gehst, dass deine Nahrungsmittel sich bei dir pudelwohl fühlen und möglichst lange frisch bleiben, erfährst du hier.
Wie und warum verderben Lebensmittel?
Dass Lebensmittel schlecht werden, kann physikalischer, biochemischer, chemischer oder mikrobieller Natur sein. Aus diesem Grund haben auch ein Apfel, Butter oder ein Brot unterschiedliche Anzeichen von Verderb. Ein Apfel wird braun, Butter riecht ranzig und ein Brot wird trocken. Letzteres ist ein Beispiel für eine physikalische Veränderung eines Lebensmittels, welches von Faktoren wie Wärme, Kälte oder Feuchtigkeit beeinflusst wird. Für den mikrobiellen Verderb sind beispielsweise die Temperatur, der pH-Wert, die Wasseraktivität und der Sauerstoffgehalt von hoher Bedeutung, denn sie können die Bildung und Vermehrung von Bakterien, Schimmelpilzen und Hefen begünstigen, welche auch krankheitserregend sein können. Außerdem enthalten Lebensmittel Enzyme, welche biochemische Veränderungen wie zum Beispiel der Abbau von Vitaminen oder Farb-& Aromastoffen auslösen. Chemischer Verderb findet bei fettreichen Lebensmitteln im Zusammenspiel mit optimalen Licht- und Luftkonditionen statt.
Um jeglicher Form des Verderbs bestmöglich entgegenzuwirken, ist die Lagerung von schnell verderblichen Lebensmitteln im Kühlschrank grundsätzlich eine gute Option. Die kühle Umgebung verlangsamt den Zellstoffwechsel, wodurch auch das Wachstum der Mikroorganismen eingeschränkt und der chemische und enzymatische Verderb verzögert wird.
Die richtige Lagerung von Lebensmitteln im Kühlschrank
Man könnte meinen, dass man bei der Lebensmittelagerung im Kühlschrank also nichts falsch machen kann. Dem ist aber leider nicht so, denn auch hier gibt es einige Dinge, die du beachten solltest.
- Nach dem Einkauf solltest du die Lebensmittel sofort in den Kühlschrank räumen, sodass die Kühlkette nur so kurz wie möglich unterbrochen wird.
- Bring Ordnung in deinen Kühlschrank, denn so hast du einen besseren Überblick über deine Nahrungsmittel und beugst dessen Verschwendung vor. Es hilft auch, Produkte mit kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum nach vorne und solche mit langem MHD nach hinten zu stellen.
- Packe deinen Kühlschrank nicht zu voll. Erstens hilft es nicht dabei, den Überblick zu behalten und zweitens benötigt der Kühlschrank dann besonders viel Energie und ist in seiner Luftzirkulation gestört.
- Auch wenn alles andere mehr Spaß macht, solltest du deinen Kühlschrank regelmäßig von innen Denn auch so kannst du verhindern, dass sich Keime weiter ausbreiten.
- Frisch gekochtes Essen gehört nicht in den Kühlschrank. Zumindest nicht, bevor es nicht vollständig abgekühlt ist. Die zusätzliche Energie, die der Kühlschrank so verbrauchen würde, kannst du dir sparen. Auch das Risiko, dass benachbarte Produkte erwärmen könnten, umgehst du so.
- Damit die Essensreste im Kühlschrank auch möglichst lange genießbar bleiben, empfiehlt es sich, diese in Dosen oder Gläser umzufüllen oder, wenn möglich, mit einem Wachstuch bzw. einem wiederverwendbaren Gummiüberzug luftdicht zu verschließen. So wird verhindert, dass sich Keime im Essen absetzen und es bleibt länger frisch.
- Achte darauf, dein frisches Obst und Gemüse schnell zu verwerten, denn auch bei optimaler Lagerung verlieren sie mit der Zeit wichtige Nährstoffe.
- Versuche, die unterschiedlichen Temperaturzonen im Kühlschrank zu berücksichtigen. In den meisten Kühlschränken gilt die Regel, dass die Luft unten kälter ist als oben. Auch wenn heutzutage viele moderne Kühlschränke Ventilatoren besitzen, die für eine möglichst gleichmäßige Kühlung sorgen sollen, sammelt sich die warme Luft oft trotzdem im oberen Teil des Kühlschranks.
Das oberste Fach
Im obersten Fach des Kühlschranks herrschen vergleichsweise warme Temperaturen ungefähr 5 - 8 Grad Celsius. Aus diesem Grund ist dieses vor allem für lang haltbare Lebensmittel oder angebrochene Gerichte gedacht, welche bald verspeist werden. Produkte wie Marmeladen, Frischkäse oder auch geöffnete Konserven können hier guten Gewissens verstaut werden. Das oberste Fach der Tür bietet ein ähnliches Klima und beherbergt am besten Senf, Eier sowie Butter, welche so besonders streichzart bleibt.
Das mittlere Fach
Etwas kälter ist es im mittleren Fach, wo etwa 4-5 Grad Celsius herrschen. Milchprodukte wie Milch, Joghurt, Quark, Sahne oder Quark fühlen sich hier besonders wohl und bleiben möglichst lange haltbar. Die Mitte der Kühlschranktür eignet sich für die Lagerung von Soßen, Ketchup, Senf oder Dressings.
Das untere Fach über dem Gemüsefach
Hier ist mit 2-3 Grad Celsius die kälteste Zone des ganzen Kühlschranks. Das macht sie perfekt für leicht verderbliche Lebensmittel, wie zum Beispiel tierische Erzeugnisse. Unten in der Tür bietet sich die perfekte Temperatur zum Kühlen von verschiedenen Getränken.
Das Gemüsefach
Im Gemüsefach ist eine Temperatur von ca. 8 Grad Celsius und grundsätzlich eine höhere Luftfeuchtigkeit als in andere Kühlzonen. Grund dafür ist die obere Platte, welche das Fach von den restlichen Fächern abtrennt. Diese Bedingungen sind hilfreich bei der Aufbewahrung von Obst und Gemüse. Doch nicht jede Obst- oder Gemüsesorte ist für die Aufbewahrung im Kühlschrank geeignet. Hier bekommst du einen Einblick, welche Lebensmittel nicht in den Kühlschrank gehören.
Extra Tipps für die Lagerung von Obst & Gemüse
Tropisches Obst sowie besonders wasserhaltiges Gemüse haben im Kühlschrank nichts verloren. Sie werden weich, bekommen braune Stellen oder verlieren ihr Aroma.
- Folgendes Obst nicht in den Kühlschrank: Ananas, Mangos, Zitrusfrüchte und Bananen, Melonen/ Wassermelonen,Avocados, Grapefruits, Orangen, Mandarinen
- Folgendes Gemüse nicht in den Kühlschrank: Auberginen, Gurken, Grüne, Bohnen, Kartoffeln, Kürbisse, Paprika, Zucchini, Tomaten
Darüber hinaus gibt es Obst- und Gemüsesorten, welche du lieber separat lagern solltest, da sie den Reifeprozess anderer Sorten beschleunigen können. Das liegt daran, dass sie natürlicherweise ein Reifegas namens Ethylen freisetzen, und das eben mehr als andere Sorten. Dazu gehören:
- Sehr stark Ehtylen-freisetzend: Äpfel
- Stark Ehtylen-freisetzend: Aprikosen, Avocados, Birnen, Nektarinen, Pfirsiche, Pflaumen
- Mäßig Ehtylen-freisetzend: Bananen, Blaubeeren, Mangos, Melonen
Tiefkühlung
Im Gefrierschrank bleiben Lebensmittel am längsten frisch, da die Temperatur die Wasseraktivität so herunterschraubt, dass sich Mikroorganismen kaum noch vermehren können. Biochemische Veränderungen der Nahrungsmittel sowieenzymatische Abbauprozesse finden auch bei Minusgraden statt, doch sie sind stark verlangsamt. Deshalb kann man auch im Tiefkühlfach Essen nicht ewig aufbewahren. Es ist also ratsam, selbst Eingefrorenes mit Datum und Inhalt zu beschriften, um zu wissen, wann es spätestens wieder aufgetaut werden sollte.
Trockene Lagerung
Viele haltbare Lebensmittel müssen lediglich bei Zimmertemperatur (max. 21 Grad) in einem Vorratsschrank oder Regal aufbewahrt werden. Wichtig ist hier nur, dass die Produkte keine direkte Sonneneinstrahlung oder andere Wärme erfahren und luftdicht verschlossen sind. Werden die Nahrungsmittel dunkel gelagert, bleiben vor allem der Geschmack, das Aussehen und auch die Nährstoffe erhalten.
Wenn du deinen Vorratsschrank einräumst, solltest du genau wie beim Kühlschrank darauf achten, neue Produkte nach hinten gestellt und alte Produkte nach vorne geholt werden, sodass sie zuerst aufgebraucht werden können. Angebrochene Lebensmittel sollten luftdicht verschlossen oder umgefüllt werden.