Tipps & Tricks aus der veganen Weihnachtsbäckerei

Wenn die ersten Klänge von Whams! "Last Christmas" aus dem Radio trällern, ist es endlich so weit, Weihnachten steht vor der Tür. Und mit der Weihnachtszeit läuten wir auch, die winterliche Backsaison ein, also holt die Keks-Ausstecher aus dem staubigen Keller, ölt eure Nudelhölzer, schmeißt den Ofen an und auf die Plätzchen fertig los! Wie jeder Lieben auch wir die wohlige, warme Zeit vor Weihnachten, wenn ein regelrechter Backmarathon hingelegt wird, leckere Plätzchen, zimtige Schnecken, saftiger Lebkuchen, keine Etappe darf fehlen. Und weil wir unsere Vorfreude auf die leckeren Naschereien mit euch Teilen wollen, haben wir ein paar nützliche Tipps & Tricks rund um das vegane Backen in der Weihnachtszeit gesammelt und aufgeschrieben. Viele sind der festen Überzeugung das Veganismus immer mit Verzicht einher geht, das ist aber absolut nicht wahr. Für jedes tierische Erzeugnisse das "ach so unverzichtbar" sein soll, kennen Veganer*innen mindestens zwei Alternativen die genauso gut, wenn nicht sogar besser schmecken.

Ohne Butter 

Ja, auch ohne Butter, lässt sich Omas Plätzchenteig super zubereiten und dafür braucht ihr keine Exotischen Zutaten, die man nur im kleinen Bio-Laden am Ende der Welt findet. Ihr könnt ganz einfach auf zwei tolle Alternativen umsteigen: 

  • Margarine
  • Kokosöl / Kokosfett

Margarine sollte den meisten geläufig sein, aber auch das leicht nach der exotischen Frucht schmeckende Kokosöl kann zum Backen verwendet werden. Wichtig zu wissen, da das Kokosfett so gut wie kein Wasser enthält braucht man im Teig weniger, man kann sich ungefähr an folgendem Schlüssel orientieren:  

100 g Butter = 60 g Kokosfett + 3 EL Wasser 

    Eischnee ohne Ei

    Einige werden das vielleicht abstreiten, aber auch ohne Ei kann man zu Weihnachten lecker Backen, sogar die heißgeliebten Kokosmakronen kann man ohne Eischnee zubereiten. Die Wundersame Zutat, die dahinter steckt heißt Aquafaba. Aquafaba nennt sich das Koch- oder Einweichwasser von Kichererbsen, mit wenig Aufwand könnt ihr aus diesem Nebenerzeugnis einen Schaum aufschlagen, der sich genau wie Eischnee verwenden lässt, dafür braucht ihr nur: 

    • 150 ml "Kichererbsenwasser"
    • 1 TL Weinstein-Backpulver
    • 1 TL Johannisbrotkernmehl 
    • Optional: ein Spritzer Zitronensaft und etwas Puderzucker

    Schokolade oder Kuvertüre

    Die Frage aller Frage, Schokolade oder Kuvertüre, was ist eigentlich der Unterschied und vor allem was ist vegan? Der Unterschied zwischen den beiden ist eigentlich schnell erklärt, er beruht ganz einfach auf ihrer Zusammensetzung, zum Beispiel muss Kuvertüre (umso bezeichnet werden zu dürfen) mindestens 31% hochwertige Kakaobutter enthalten, bei Schokolade liegt dieser Wert gerade einmal bei 18%. Kuvertüre ist dadurch fettiger und deshalb zum Schmelzen und dekorieren von Weihnachtskeksen besser geeignet. Da sie zudem auch flüssiger wird, lässt Kuvertüre sich gleichmäßiger verarbeiten, kurz gesagt, Kuvertüre ist im Gegensatz zur einfachen Schokolade eher für die Weiterverarbeitung ausgelegt.

    Tipp: Achtet bei der Verarbeitung von Kuvertüre darauf, dass sie nicht zu heiß oder zu schnell verarbeitet wird, damit der Überguss nicht gräulich und matt erscheint. 

    Hingegen vieler Annahmen ist Kuvertüre nicht immer vegan, noch nicht einmal, wenn es sich um Zartbitter Kuvertüre handelt. Normalerweise besteht gute Zartbitterkuvertüre nur aus Kakaomasse und Zucker, aber viele Hersteller fügen auch unterschiedliche Milcherzeugnisse hinzu. Wenn ihr aber die Inhaltsangaben befragt findet man schnell heraus welches Produkt für Veganer*innen geeignet ist und welches nicht. Auf folgende Inhaltsstoffe könnt ihr achten, die nicht vegan sind: 

    1. Vollmilchpulver
    2. Magermilchpulver
    3. Süßmolkenpulver
    4. Butterreinfett

    Winterliche Geschmacksexplosion

    Bevor wir überhaupt sehen was dort im heißen Ofen brutzelt riechen wir es und lassen uns von dem Duft des leckeren Gewürzkuchen oder saftigen Lebkuchens verzaubern. Und der Name ist Programm, den Gewürze sind für dieses Phänomen verantwortlich und auch dafür das die weihnachtlichen Backwaren auch wirklich nach "Weihnachten" schmecken. Unter der großen Vielfalt an Gewürzen gibt es einige winterliche Klassiker die jeder liebt und die wir euch hier vorstellen wollen.

    Gewürz
    Herkunft
    Geschmack
    Kardamom wächst v.a. in tropischen Regionen 
    • fein
    • süßlich
    • leicht scharf
    Muskatblüte (Macis) wächst v.a. in tropischen Gebieten 
    • mildes, feines Aroma
    Muskatnuss wächst v.a. in tropischen Gebieten 
    • kräftig
    • leicht nussig
    • holzig
    Nelken

    stammen ursprünglich aus Indonesien (die besten Nelken kommen aber aus Madagaskar und Sansibar)

    • intensiv
    • süßlich 
    • würzig 
    • leicht brennend
    Ingwer  stammt aus Südchina
    • erfrischend
    • leicht zitronig
    • holzig 
    • scharf
    Piment  wächst heute v.a. in Mexiko und auf Jamaika
    • erinnert an Nelken, Muskat & Zimt
    • wird wegen der leichten schärfe auch Nelkenpfeffer genannt
    Anis beheimatet im asiatischen sowie südöstlichen Mittelmeerraum 
    • intensives Aroma
    • lakritzartig
    • blumig süß
    Sternanis stammt aus Südchina
    • ähnelt stark Anis
    Tonkabohne stammt aus Südamerika
    • süßes Aroma
    • mit Vanille vergleichbar 
    Vanille stammt aus Mexiko
    • erinnert an Süßholz 
    • sahnig süß 
    Zimt  beheimatet in Südasien 
    • erdig
    • holzig
    • süßliches Aroma