Trend Food - Food Tech, Urban Gardening und Real Omnivore
Es gibt nicht nur Food Trends, die die individuelle Ernährungsweise betreffen, sondern auch welche, die die Herstellung unserer Lebensmittel beeinflussen. Mit der Globalisierung und modernen Lebensstilen greifen wir auf viele Lebensmittel zurück, die bei uns aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht angebaut werden können. Dazu gehören zum Beispiel Reis, Mangos, Avocados oder Kiwis. Sie legen erst eine Weltreise zurück, bis sie bei uns auf dem Teller landen und ein Ersatz für heimische Produkte werden. Positiv ist jedoch, dass Technik uns heutzutage ermöglicht, eine regionale Ernte dieser Nahrungsmittel und kürzere Transportwege anzustreben.
Food Tech von heute - Indoor Farming System
Mithilfe von modernen Technologien, wie dem Indoor Farming System wird versucht, exotische Lebensmittel wie Reis und Quinoa lokal anzubauen. Dafür kommen tropisch klimatisierte Gewächshäuser zum Einsatz. Indoor-Farmen verwenden weniger Wasser und weniger Erde als Herkömmliche. Außerdem kann der Transport der Produkte stark reduziert werden. Die Pflanzen werden mithilfe von Sensoren und innovativen Bewässerungssystemen gezielt mit Nährstoffen und Wassermengen versorgt, die die besten Ernteerträge sichern sollen. Diese optimalen Lebensbedingungen sorgen dafür, dass möglichst viele Pflanzen auf kleinem Raum angebaut werden können.
Zusätzlich ermöglicht das Indoor Farming System Landwirtschaft an Orten, die sich sonst nicht dafür eignen würden. Das bedeutet wir haben Zugang zu frischem Obst und Gemüse, wie Bananen oder Mangos, direkt vor unserer Haustür. Generell ist das Indoor Farming System vor allem in Kombination mit dem Vertical Gardening sehr effizient. Auf geringem Platz wachsen viele Pflanzen unter idealen Wachstumsbedingungen kontrolliert, sicher und schnell. Im Vergleich zur herkömmlichen Landwirtschaft wird nur ca. 1/5 der Fläche benötigt. Außerdem sind sie den schwankenden Witterungsbedingungen nicht ausgesetzt und das Risiko von Ernteverlusten kann reduziert werden. Zudem sind Anbau und Ernte ganzjährig möglich und konstant. Bis zu 90% Wasser können dank des innovativen und zukunftsfähigen Konzepts im Vergleich zur klassischen Landwirtschaft eingespart werden.
Urban Gardening – Rooftop Gardening und Vertical Gardening
Das Rooftop Gardening verwandelt ungenutzte Flächen auf Hausdächern in urbane Gärten. Stadtbewohner pflegen auf diesem sinnvoll genutzten Raum Obst, Gemüse und Blumen. Dächer als bunte Oasen mitten in der City? Tomaten, Salatköpfe neben Obststräuchern wie Johannisbeeren oder Himbeeren und Kartoffelbeeten – was nach Schrebergarten klingt könnte ein Versorgungsmodell der Zukunft werden.
Eine ähnliche Art des Gärtnerns ist das Vertical Greening. Der Anbau findet nicht horizontal in der Breite statt, sondern vertikal und es geht hoch hinaus. Vor allem in Städten kann man sich mittlerweile glücklich schätzen, wenn man einen Balkon, eine Fensterbank oder sogar einen kleinen Garten hat. Um diesen bei wachsender Bevölkerung immer kleiner werdenden Platz möglichst effizient auszunutzen werden blanke, langweilige Wände in Gärten verwandelt. Sowohl der Balkon, aber auch die Wohnung werden zum vielseitigen lebenden Garten. Innerstädtische Begrünung ist nicht nur schön anzusehen, sie bietet Insekten und Vögeln willkommenen Lebensraum. Positive Wirkungen auf die Luftreinigung, die Luftbefeuchtung und das Mikroklima kommen dabei auch nicht zu kurz. Zudem können Lebensmittel regional und saisonal dort angebaut werden, wo sie gebraucht werden. Die Beete sind ähnlich wie auf Felden den natürlich schwankenden Bedingungen ausgesetzt. Sonne und Regen lassen Pflanzen auch in diesem modernen Modell wachsen. Vertical Gardening genau wie Vertical Farming ist damit nicht nur Trend, sondern wird zum Zukunftskonzept.
Real Omnivore – Experimentierfreudige Ernährung
Das Klima und Konsumbewusstsein stehen bei der Ernährungsform des Real Omnivore im Fokus. Es geht nicht nur um eine gesundheitsbewusste Ernährung, sondern auch um eine verantwortungsvolle Esskultur, die auch die Gesundheit des Planeten einschließt. Real Omnivore bedeutet übersetzt „wahre Allesesser“. Die Ernährung ist nach diesem Konzept sehr vielfältig und besteht sowohl aus pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln. Von Meerestieren und Meerespflanzen, neuen Lebensmitteln wie Lebensmittel aus Mikroorganismen oder Insekten, ist alles dabei. Genauso findet man Fleischersatzprodukte oder Fischersatzprodukte und Schnecken. Sich ohne Verzicht ausgewogen und nachhaltig zu ernähren, wird zum Leitmotiv. Konsument*innen sind bei diesem Trend offen gegenüber neuen Technologien und haben keine Berührungsängste mit spannenden Food Tech Innovationen.

Außergewöhnlichen Zutaten und Lebensmitteln, wie bspw. essbare Insekten, Mehlwürmer oder Lebensmittel aus dem 3D-Drucker werden für den Real Omnivore nicht nur greifbar, sondern zur Normalität. Real Omnivore sind von Neugier angetrieben, experimentierfreudig und probieren gerne Neues aus. Der Fokus liegt auf der eigenen Gesundheit, dem Wohlbefinden der Gesellschaft und dass das Leben im Einklang mit der Umwelt steht. Lebensmittel werden von „wahren Allesessern“ möglichst als Ganzes konsumiert und Müll vermieden – So bestimmt der Zero Waste Gedanke auch das Essverhalten der Real Omnivores. Vielleicht hast du schon einmal die Bezeichnung „From leaf to root“ oder „From nose to tail“ gehört, die genau das meint. Es soll also beispielsweise nicht nur die Möhre verwendet werden, sondern auch das Möhrengrün. Wie du in nur 4 Schritten zum fein-würzigen Pesto kommst, zeigen wir dir in diesem Blogbeitrag.
Mut, Offenheit und Experimentierlaune solltest du definitiv für das Leben als Real Omnivore mitbringen.
Die Umsetzung von Zero Waste im Alltag und exotische Superfoods mit heimischen Superfoods zu ersetzen fällt den meisten wahrscheinlich etwas einfacher, als die volle Bandbreite des Ernährungsspektrums des Real Omnivore zu nutzen. Pflanzt du schon die ein oder anderen Kräuter, Obst- oder Gemüsearten auf deinem Balkon, der Küchenfensterbank oder auf dem Dach an? Falls du Erfahrungen in der Welt des Gärtnerns hast, schick uns gerne Fotos von deiner grünen Oase über Instagram (@baetterbaking).
Möchtest du noch mehr über Food Trends erfahren? Dann schau gerne in unseren Blogpost zu Healthy Hedonism und Snackification oder Zero Waste, Local Food und Local Exotics vorbei!