Veganuary Special: versteckte, nicht vegane Zutaten

Welche Lebensmittel sind eigentlich vegan und welche nicht? Gibt es Produkte bei denen uns eventuell gar nicht mal bewusst ist, dass diese von Tieren stammende Teilprodukte enthalten? Die Antwort hierzu erfahrt ihr im folgenden Blogbeitrag. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!
Dass Fleisch, Milch und Eier nicht zu den veganen Lebensmitteln zählen ist den meisten Menschen bewusst. Dennoch finden sich zahlreiche von Tieren stammende Erzeugnisse heute in unseren Lebensmitteln, Kosmetika und anderen Konsumgütern. Die Liste dieser Erzeugnisse ist lang - daher wollen wir uns in diesem Blogbeitrag auf das Wichtigste beschränken.
Lebensmittelzusatzstoffe allein werden nicht als Lebensmittel verzehrt und lassen sich auch nicht wirklich als charakteristische Zutat beschreiben. Sie sind Substanzen, die Lebensmitteln hinzugegeben werden um einen chemischen, physikalischen oder physiologischen Effekte zu erzielen. Letztendlich wird somit der Produktionsprozess oder bestimmte Eigenschaften des Endprodukts beeinflusst. Sie werden eingesetzt, um Struktur, Geschmack, Farbe oder die mikrobiologische Haltbarkeit des Produktes zu verändern, wie zum Beispiel den Verderb hinauszuzögern oder z. B. das Ranzig-Werden von Fetten zu verhindern.
Als Lebensmittelzusatzstoffe werden sehr verschiedene Stoffe eingesetzt, für welche die EU sogenannte E-Nummern vergibt. Insgesamt gibt es in der EU zurzeit 316 zugelassene Zusatzstoffe.
Viele Zusatzstoffe werden mittels der chemischen Synthese hergestellt, manche mit Hilfe von Mikroorganismen, und andere aus pflanzlichen Rohstoffen wie z. B. Sojalecithin. Allerdings können auch tierische Erzeugnisse die Basis für die Herstellung von Zusatzstoffen sein - jedoch sind die Hersteller nur selten auf von Tieren stammende Rohstoffe angewiesen.
Die folgenden Zusatzstoffe können ausschließlich aus tierischen Rohstoffen hergestellt werden:
  • E 120 –  Karmin: Wird aus den befruchteten und getrockneten Weibchen der Scharlach-Schildlaus gewonnen, die auf einer bestimmten Kaktusart besonders in Mexiko und Peru leben. Durch die Extraktion wird der Farbstoff Karminsäure aus der Laus isoliert. 
  • E 901 – Bienenwachs: Die vom Honig befreiten Waben werden hierfür geschmolzen und der entstehende Rohwachs anschließend gereinigt.
  • E 904 – Schellack: Wird durch Zerkleinern, Trocknen, Ausschmelzen und Reinigen wird von den Ästen und Zweigen der Bäume gewonnen, auf denen die Lackschildlaus lebt. Für ein Kilogramm des Lacks ist das Sekret von etwa 300.000 Lackschildläusen nötig.

Hühnerei ist ein möglicher Rohstoff (jedoch nicht die einzige Möglichkeit) für folgende drei Zusatzstoffe:
  • E 161b – Lutein ist ein natürlicher Bestandteil von Eigelb, wird meistens dennoch aus Pflanzen gewonnen.
  • E 1105 – Lysozym wird üblicherweise aus Eiklar gewonnen. Das Enzym kann allerdings auch mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt werden.
  • E 322 – Lecithin ist ein natürlicher Bestandteil von Eigelb. In der Regel wird es jedoch aus Soja-, Raps- oder Erdnussöl gewonnen.

Für die Herstellung einiger Zusatzstoffe sind Speisefette nötig, welche unter anderem tierische Fette wie Schweineschmalz, Rindertalg oder Milchfett sein können. Häufig greifen die Hersteller dennoch auf Pflanzenfette - vor allem Soja-, Raps- oder Maisöl - zurück. 
Es gibt mittlerweile unzählige Vegan-Labels auf dem Markt, die jedoch alle keiner staatlichen Kontrolle unterliegen. Die Bezeichnung „vegan“ ist lebensmittelrechtlich nicht definiert und demnach auch nicht geschützt. 
Wichtig wäre, dass die Bezeichnung „vegan“ EU-weit einheitlich und rechtsverbindlich definiert wäre, als auch dass ein staatliches Siegel verbunden mit unabhängigen Kontrollen eingeführt würde. Bis dies soweit ist, hilft es jedoch, die oben genannten Fakten weiterzugeben sowie auf die zwei verbreiteten Vegan-Labels zu vertrauen und sich an dem tollen und stetig wachsenden Angebot an veganen Produkten zu bedienen (besonders natürlich an leckerem Kuchen, Muffins und Keksen ;-) ).
Als Literaturempfehlung können wir Dir hier das Buch veganissimo eins empfehlen, welches ein umfangreiches Nachschlagewerk über das Thema innerhalb dieses Blogbeitrags ist.