Zero Waste - Essen länger haltbar machen
Ganz ohne Konservierungsstoffe kannst du deine Einkäufe mit einfachen Methoden wie zu Omas Zeiten konservieren. Ob du dich für eine biologische, chemische oder physikalische Konservierungsmethode entscheidest, ist aus Sicht der Inhaltsstoffe wenig relevant. Denn alle funktionieren ohne die bösen industriellen Konservierungsalternativen! So kannst du das Wachstum von unerwünschten Mikroorganismen und Keimen hemmen, wodurch der Verderb der Lebensmittel verhindert oder verlangsamt wird. Besonders in der Haupterntezeit bieten sich diese Methoden an, um große Mengen Obst oder Gemüse zu verarbeiten und zu lagern. Deine Lebensmittel sind länger haltbar und du musst weniger Lebensmittel wegschmeißen! Wir lernen alle dazu und entwickeln ein stärkeres Bewusstsein, wie wir den Lebensmittelkonsum besser handhaben und nachhaltig gestalten können. Gerne wollen wir dir ein paar einfache Methoden vorstellen, die du auch zu Hause schnell umsetzen kannst.
Dein Zero Waste 1x1 - Richtig Einfrieren
Das Einfrieren ist eine sehr einfache Art und Weise, um Lebensmittel kurzfristig haltbar zu machen. Da die Konservierung und Wachstumshemmung von Mikroorganismen mithilfe von Temperatursenkung geschehen, zählt sie zu den physikalischen Konservierungsmethoden (Bundeszentrum für Ernährung, 2020). Fast jeder hat zu Hause die Möglichkeit etwas in der Kühltruhe oder im Tiefkühlfach des Kühlschranks einzufrieren.

Als Vorbereitung solltest du besonders bei frischem Obst und Gemüse darauf achten, dass du es vor dem Einfrieren wäschst, schälst, entkernst und zerkleinerst. So sparst du dir beim Auftauen eine Menge Arbeit. Gefäße mit einer weiten Öffnung aus robustem Glas, wie zum Beispiel leere Honig-, Marmeladen- oder Olivengläser, sind gut geeignet, um Lebensmittel luftdicht zu verschließen und einzufrieren. Berücksichtige dabei, dass du sie nicht ganz voll machst und oben noch ein bisschen Platz ist. Genauso kannst du auch super andere Behältnisse bspw. aus Silikon oder Plastik verwenden, die wiederverwendbar sind. Das Einfrieren in kleinen Portionen erleichtert dir die Handhabung beim Auftauen und du hast beispielsweise nicht auf einmal vier ganze aneinander gefrorene Bananen, die du verwerten musst. Damit wäre keinem geholfen. Die Vorräte mit Datum und Inhalt zu beschriften, empfiehlt sich, um den Überblick zu bewahren. Auf diese Weise weist nicht nur du Bescheid, sondern auch deine Partner*in, Kinder oder andere Mitglieder im Haushalt. Außerdem können die Vorräte so besser in der Reihenfolge des Einfrierens aufgetaut werden. Zum Auftauen kannst du die Sachen einfach über Nacht oder ein paar Stunden vor Verwendung in den Kühlschrank legen. Obst und Gemüse sind tiefgefroren 11-15 Monate haltbar. Brot bleibt bis zu 6 Monate frisch. Wasserreiche Lebensmittel, wie Melone oder Salat eignen sich nicht gut zum Einfrieren, die solltest du am besten direkt genießen. Eintöpfe, Suppen oder andere Gerichte lassen sich hingegen hervorragend einfrieren. Über vorgekochtes Essen, was nur noch aufgewärmt werden muss, freut sich jeder.
Wir bei Baetter Baking frieren gerne ältere braune Bananen ein, befreien sie vorher von ihrer Schale, schneiden sie in kleine Stücke und ab in die Kühltruhe. Für das nächste Banana Bread oder die liebste Smoothie Bowl mit Nusskrokant Topping werden die wieder ans Licht geholt. Frisch geerntete Beeren aus dem Garten oder Hochbeet finden im Tiefkühlfach auch ihren Platz. Eine super Möglichkeit, um noch schnell Blaubeer-Muffins oder Streuselkuchen fürs spontane Kaffeetrinken mit Freund*innen und Familie zuzubereiten. Unsere Backmischungen musst du natürlich nicht einfrieren, die fühlen sich im Küchenschrank wohl. 😉
So geht Einkochen – Selbstgemachtes Zero Waste Apfelmark (ohne Zucker)
Wie beim Einfrieren erfolgt die Konservierung über eine Temperaturveränderung, weshalb das Einkochen auch zu den physikalischen Konservierungsmethoden gehört. Obst einzukochen ist eine einfache Möglichkeit es haltbar zu machen und auch im Winter genießen zu können. Besonders gut eignen sich dafür Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen und jegliche Beeren. Gemüse kann jedoch auch eingekocht werden! Aus frischen Tomaten kannst du eine köstliche Tomatensoße zaubern. Frische Äpfel enthalten genügend natürliche Süße, um ein aromatisches Apfelmark ohne Zuckerzusatz selbst zu kochen. Schrumpelige Äpfel, die zu Hause keiner mehr essen möchte können hier ihre Verwendung finden. Nachdem du deine Äpfel gewaschen, entkernt und grob gewürfelt hast kannst du sie zusammen mit etwas Wasser in einen Topf geben.

Dasselbe Vorgehen kannst du nicht nur mit Äpfeln, sondern auch mit jedem beliebigen Obst machen. Für die vegane Zubereitung unserer Backmischungen ist es ratsam immer ein bisschen Apfelmark auf Vorrat zu haben. Das gesunde und selbstgemachte Mus oder Beerenkompott lässt sich super für die Fruchtschicht auf dem Streuselkuchen verwenden. Außerdem hast du so immer einen köstlichen Snack, Brotaufstrich oder ein Topping für deine nächsten Pancakes zu Hause.
Trocknen von Lebensmitteln – Obst- und Gemüsechips selbst machen
Beim Trocknen von Lebensmitteln wird ihnen die Flüssigkeit entzogen, was den Mikroorganismen die Lebensgrundlage raubt und damit den Lebensmittelverderb aufhält. Sowohl Obst als auch Gemüse kannst du mit dieser Methode ganz leicht haltbar machen. Egal, ob Apfel, Banane, Tomate oder Kartoffel – das Dörren gelingt kinderleicht!

Falls du magst, kannst du deine Äpfel mit einem Apfelausstecher vom Kerngehäuse befreien. Schneide deine Äpfel anschließend mit einem Küchenmesser, einer Reibe oder der Küchenmaschine in feine Scheiben. Damit die Apfelchips nicht braun werden, kannst du sie in etwas Wasser mit Zitronensaft tauchen. Anschließend legst du die Apfelscheiben nebeneinander auf ein Backblech und lässt sie im Ofen bei 40-50° Grad Celsius für mehrere Stunden trocknen. Damit die Luftfeuchtigkeit entweichen kann, solltest du den Ofen ab und zu öffnen. Am besten verwendest du Umluft, denn so kannst du mehrere Bleche gleichzeitig in den Ofen schieben. Alternativ kannst du die Apfelscheiben auch auf einem Teller neben dem Kamin oder auf der Heizung trocknen lassen.

Ein spezieller Dörrautomat ist nicht notwendig. Luftdicht verschlossen in einem Vorratsglas oder einer Dose sind die Apfelchips mehrere Monate haltbar.
Die gerade beschriebenen Konservierungsmethoden sind drei von vielen und sollen dir als Anregung dienen, wie du deine frischen Lebensmittel länger haltbar machen kannst. Die eine Methode mag etwas aufwendiger sein als die andere, aber alle haben dasselbe Ziel: Weniger Lebensmittelabfälle verursachen und damit mehr Zero Waste für einen nachhaltigen Lebensstil erreichen. Wir haben auch nicht immer Zeit und Lust unser Essen zu konservieren. In der Baetter Baking Testküche werden trotzdem keine Lebensmittel weggeworfen. Die entstandenen Backkreationen und Reste werden an Freund*innen oder Verwandte weitergegeben, die sich immer freuen.
Als kleine Challenge für dich: Probiere dich in der Welt des Haltbarmachens aus. Verwerte alte Äpfel zu Apfelchips oder stelle dein eigenes Apfelmark her. Du bist schon ein Haltbarmachen-Profi? Dann freuen wir uns über deine Tipps und den regen Austausch in unserer Community. Verwende gerne #baetterbaking, #veganbacken oder #einfachnatürlichbacken als Hashtag.