Zero Waste in der Küche
Zero Waste versucht möglichst viele Abfälle zu vermeiden und Ressourcen weiterzuverwenden. Täglich fallen überall auf der Welt bei der Speisezubereitung mit frischem Obst oder Gemüse Schalen, Abschnitte oder Blätter an, die keine weitere Verwendung finden. Diese können ganz einfach recycelt werden und so der Bildung von vermeidbaren Abfallbergen entgegenwirken. Du fragst dich wie? Wir haben für dich ein paar leicht umsetzbare Gedanken gesammelt.
In 4 Schritten zum Zero Waste Pesto – fein-würziges Möhrengrün
Du hast Carrot Cake gebacken und noch keine Verwendung für das Möhrengrün gefunden? Wie wäre es mit einem fein-würzigen Pesto, welches du ganz einfach selbst und kostengünstig zubereiten kannst. Es passt sehr gut zu Nudeln oder du verwendest es als Füllung für die nächste Pesto-Blume oder als Dip für knackige Gemüsesticks.

- Wasche dein Möhrengrün und schneide es klein.
- Fülle genügend Olivenöl in deinen Mixer, bis die Messer bedeckt sind. Gib anschließend das kleingeschnittene Möhrengrün, die Knoblauchzehe, Pinienkerne, Apfelessig, Salz und Pfeffer dazu.
- Mixe alle Zutaten und füge weiteres Olivenöl nach Bedarf hinzu, bis eine cremige Masse entsteht. Et Voilà, dein selbstgemachtes Pesto ist fertig!
- Fülle es in ein Gefäß, bspw. ein leeres Marmeladen- oder Apfelmusglas.
Gib etwas Olivenöl darauf, bis die Oberfläche bedeckt ist und verschließe das Glas. Das Öl verlängert die Haltbarkeit und verhindert das Entstehen von Schimmel.
Im Kühlschrank hält sich das Pesto mehrere Tage. Falls du keine direkte Verwendung hast, frierst du es am besten ein. Vergiss dafür die Beschriftung mit Datum und Inhalt nicht. Tiefgefroren kann es unbedenklich bis zu ca. 12 Monate verzehrt werden. Stelle es zum Auftauen am besten über Nacht in den Kühlschrank und schon ist es wieder einsatzbereit.
Aus alt mach neu – trockenes Brot verwerten
Frisches, duftendes Brot ist unwiderstehlich lecker. Nach wenigen Tagen wird es leider schon hart und pappig und landet schnell mal im Müll. Um das zu verhindern, gibt es viele einfache Tipps und Tricks, wie man altes Brot wieder auffrischen und verwerten kann. Auf jeder kleineren oder größeren Party sind Snacks gerne gesehen. Brotchips schmecken köstlich zu (veganer) Sour Cream oder Dips. Alternativ kannst du sie als Croutons für Suppen oder mit frischem Gemüse zu einem Salat servieren. Schneide dein Brot einfach in dünne Scheiben und bestreiche es mit einer Marinade deiner Wahl.

Dafür kannst du bspw. Olivenöl, Salz, Pfeffer und Knoblauch verwenden oder sie mit Kräutern, wie Rosmarin oder Basilikum verfeinern. Anschließend legst du die Brotchips nebeneinander auf ein Backblech und backst sie im Ofen bei 180° Grad Celsius bei Ober-/ Unterhitze für 15-20 Minuten, bis sie goldbraun sind.
Dein Brot ist schon steinhart und du kannst es nicht mehr schneiden? Das ist die perfekte Voraussetzung, um daraus Paniermehl herzustellen. Zerkleinere das Brot in einer Tüte mit einem Nudelholz oder mithilfe einer Küchenmaschine zu feinem Paniermehl. Lasse es trocknen und verpacke es luftdicht an einem dunklen und trockenen Ort. Das könnte z.B. in einer Vorratsdose in deinem Küchenschrank sein. So lässt es sich ca. 4 Wochen lagern.

Das Paniermehl eignet sich prima, um Semmelknödel oder Brotlinge zu machen. Alternativ kannst du Blumenkohl in (veganer) Butter und Paniermehl wenden und anbraten – köstlich! Genauso kann dein Paniermehl eine hilfreiche Verwendung beim Backen finden. Dein Teig backt ständig fest, trotz eingefetteter Backform? Dann bestreu die eingefettete Form zusätzlich mit ein paar Semmelbröseln und der Teig wird sich garantiert superleicht aus der Form lösen.
Regrowing – Mit Zero Waste neues Leben schenken
Regrowing ist eine nachhaltige Weise Gemüsereste weiterzuverwenden. So musst du sie nicht wegwerfen und tust damit nicht nur der Umwelt, sondern auch deinem Geldbeutel etwas Gutes. Reste von Kopfsalat, Frühlingszwiebeln, Lauch, Stangensellerie, Minze oder Basilikum eignen sich dafür hervorragend.

Setze den Strunk einfach in ein mit Wasser gefülltes Gefäß, die Schnittflächen sollten über der Wasserfläche bleiben. Lasse es einige Tage auf einer hellen Fensterbank stehen, bis sich neue Wurzeln oder Blätter bilden. Das Wasser solltest du alle 1-2 Tage wechseln damit es immer schön frisch ist. Nach etwa zwei Wochen kannst du deine ehemaligen Gemüsereste in einen Topf mit Anzuchterde einpflanzen. Die nachgewachsenen Triebe können wie gewohnt in der Küche verwendet werden und der Strunk treibt wieder nach. Regrowing ist außerdem eine spannende Idee, um Kinder an das Thema Nachhaltigkeit heranzuführen. Diese haben einen großen Spaß am Gärtnern! Wer keinen Garten oder Balkon hat, kann auf diesem Weg sowohl für Kinder- als auch Erwachsenenaugen faszinierende Projekte starten. Die Fensterbank eignet sich hervorragend, um Gemüse anzubauen. Dieses kleine Naturwunder zu beobachten, macht bestimmt nicht nur den Kindern Spaß. Ganz einfach lässt du Ressourcen nachwachsen, vermeidest Müll und sparst Kosten. Und ganz nebenbei wird man zum Vorbild für nachfolgende Generationen.
Zero Waste Gardening
Aus Lebensmittelresten kannst du nicht nur neue Pflanzen züchten, sondern auch deine bereits vorhandenen Pflanzen düngen. Wenn du diesen ab und zu etwas Gutes tun möchtest, verwöhne sie mit deinem selbstgemachten Dünger. Ohne Chemie und aus 100% natürlichen Ressourcen.

Du hast unser Bananenbrot gebacken und die Bananenschale ist schon fast im Müll gelandet? Halt Stopp! So einfach kannst du sie weiterverwenden. Bananenschalen enthalten viele Nährstoffe, wie zum Beispiel Kalium, Magnesium oder Vitamin A, die deine Pflanzen lieben werden. Gib deine Bananenschale in ein Gefäß, bedecke sie mit Wasser und lasse es ein bisschen ziehen. Nun kannst du deine Pflanzen mit dem nährstoffreichen Wasser gießen. So schnell hast du einen nachhaltigen und ressourcenfreundlichen Nährstoffcocktail anstatt einer Menge Chemie. Wechsle die Bananenschale regelmäßig, um Schimmel vorzubeugen. Falls deine Pflanzen von Blattläusen befallen sind, kannst du die Bananenschale klein schneiden und auf die Erde der Pflanzen legen. Die Blattläuse werden sich nicht mehr wohlfühlen und sich ein neues zu Hause suchen.

Falls du die traditionelle Zubereitung des Bananenbrotes mit Eiern gewählt hast, kannst du die Eierschalen auch super weiterverwenden und musst sie nicht wegwerfen. Aufgrund des hohen Kalkgehaltes eignen auch diese sich hervorragend als ökologischer Pflanzendünger. Kalk ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen. Zusätzlich liefert der Dünger Magnesium und Calcium. Sammle deine Eierschalen in einem geschlossenen Gefäß, zerkleinere diese und gib die Schalen von 2-3 Eiern auf 1 Liter Wasser. Lasse den Sud mehrere Tage stehen und schon ist dein nachhaltiger Dünger fertig und du kannst die Erde gießen.
Wir essen alle lieber frische Lebensmittel, anstatt der alten vertrockneten Reste vom Vortag. Allerdings ist es immer wieder erstaunlich, wie viele „Abfälle“ tatsächlich noch weiter- oder wiederverwendet werden können. Es entstehen köstliche neue Speisen. In der Zero Waste Küche bleiben möglichst keine Reste übrig. Für Viele ein utopisches Ziel. Uns geht es deshalb darum, dir ein bisschen Inspiration zu liefern und zu zeigen, dass nicht alles direkt in den Müll gehört. Nachhaltigkeit und Zero Waste wird durch das wachsende Bewusstsein der Gesellschaft immer größer und präsenter.
Lass uns gerne an deinem Zero Waste Weg teilhaben und zeige uns auf Instagram, wie du Gemüse heranziehst, Pesto aus Möhrengrün machst oder deinen eignen ökologischen Dünger herstellst. Du findest uns unter @baetterbaking. Wir teilen gerne deine Beiträge mit unserer Community und tauschen uns mit dir aus! Wir sind schon ganz gespannt, was du als erstes testest. 😊